Lesung mit Niklas Frank

Donnerstag, 22. Februar 2018 - 20:00 Uhr


Eintritt frei


© Ruppert

Durch sein Schreiben und seine Auftritte leistet der Journalist und Buchautor Niklas Frank (geb. 1939) seit Jahren einen großen Beitrag zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Herrschaft und ihrer Verbrechen sowie zur Vergangenheitsbewältigung am Beispiel seiner eigenen Familie. Dies gelingt ihm eindrücklich, indem er sich schonungslos und offen damit auseinandersetzt, wie es ist, der Sohn eines zum Tode verurteilten Nazi-Verbrechers zu sein: Sein Vater, Hans Frank, war Generalgouverneur im besetzten Polen und verantwortlich für zahlreiche dort begangene Kriegsverbrechen; in seinen Machtbereich fielen die vier Vernichtungslagern Belzec, Sobibór, Treblinka und Majdanek. Als „Schlächter von Polen“ zu grausiger Bekanntheit gelangt, wird Hans Frank in den Nürnberger Prozessen gegen die Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilt und im Oktober 1946 hingerichtet.

Am heutigen Abend liest Niklas Frank Auszüge aus dreien seiner Bücher – Der Vater (1987), Meine deutsche Mutter (2005) und Dunkle Seele, feiges Maul (2016) – in denen er die Last seiner Kindheitserinnerungen verarbeitet und in der Auseinandersetzung mit seinem Erbe auch ein Licht auf den Umgang der Bundesrepublik mit der deutschen Vergangenheit im Laufe der Jahrzehnte wirft. Im Anschluss an die Lesung stellt sich der Autor gerne Fragen aus dem Publikum.