Freitag, 12. Oktober 2018 - 20:00 Uhr
Eintritt € 12,- VVK im KuBa und in der Buchhandlung Giebel
Kolbe schreibt nicht gerne Postkarten. Am liebsten würde er gar keine schreiben. Wenn er es dennoch tut, schreckt er vor keinem Thema zurück. Es geht um Land und Leute, Sitten und Unsitten, Wenn und Aber. Vom Historischen zum Hysterischen ist es nur ein Satz. Da er nicht sehr klein schreiben kann, und Postkarten nicht sehr groß sind, wird auch noch das Unwesentlichste auf das Wesentlichste beschränkt. Mittelalterliche Ritterelegien von Nibelungenliedlänge werden zum Vierzeiler, und der komplette Gesellschaftsroman hat in einem Satz Platz. Kafkaesk wird es, wenn er seine Briefwechsel mit Behörden wie der GEZ oder dem Ördnungamt vorträgt. Kakfka ist tot. Kolbe lebt und führt seinen Kampf weiter. Und ist wie er zum Scheitern verurteilt. Man könnte heulen, wenn man nicht so lachen müsste.